Machte Jesus auch Urlaub?
Vielleicht 14 Tage am Totenmeer oder am Mittelmeer die Beine hochlegen und die Seele baumeln lassen?
Zur Zeit von Jesus gab es natürlich noch keine Pauschalreisen. Diese wurden von dem englischen Geistlichen Thomas Cook im 19. Jahrhundert erfunden. Das Unternehmen ging, wir wissen es, vor gut einem Jahr in die Insolvenz.
Aber zurück zu Jesus. Nun kann man vorschnell urteilen und sagen, damals gab es noch keinen Stress und Hektik im Alltag. Jesus zog mit seinen Jüngern von Ort zu Ort und predigte, heilte Menschen, unterrichtete seine Jünger und vollbrachte so manches Wunder. Als Sohn Gottes machte er doch das ganz bestimmt ganz lässig. Aber weit gefehlt. Im Markusevangelium, Kapitel 5, lesen wir von einer chronisch kranken Frau. Sie hatte ihr ganzes Geld für Ärzte ausgegeben – ohne Erfolg. Nun dachte sie, wenn ich nur die Kleider von Jesus einmal berühre, dann werde ich gesund. Das tat sie dann auch. Die Frau wurde im selben Augenblick gesund. Jesus bemerkte aber, „dass eine Kraft von ihm ausgegangen war“. So lesen wir es wörtlich im Text. Er fragte sofort, wer ihn berührt hat. Seine Jünger wunderten sich darüber, da sie sich alle in einer großen Menschenmenge befanden.
Somit können wir davon ausgehen, dass es im Leben von Jesus auch Stress gab und somit ein natürliches Bedürfnis nach Erholung. In der Bibel lesen wir von Jesus, dass er „in die Stille ging“. Stille bedeute für Jesus Einsamkeit und Gebet – raus aus dem Alltag. Davon können wir heute lernen. Stille und Einsamkeit beinhalten Chancen. Dem Leben eine neue Richtung geben, Rückbesinnung auf Werte, die tragen, den inneren Akku wieder aufladen.
Egal ob Sie schon Urlaub hatten oder er noch vor Ihnen liegt. Von ganzem Herzen wünsche ich ihnen Stunden der Stille, in denen Sie zur Ruhe kommen und neue Kraft tanken können. In diesem Sinne eine gesegnete Zeit.
Friedemann Bunk (Text und Foto)