{Play}

Carla Kniestedt (MdL BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) besucht Lobetaler Aufwind in Eberswalde

Beatrice Bruch (rechts), Koordinatorin „Aufwind vor Ort“, erklärt Carla Kniestedt (MdL, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) anhand von Übungen, wie schwer sich an Demenz erkrankte Personen zurechtfinden, beispielsweise beim Essen auf den Teller zu legen. Katja Möhlhenrich-Krüger (li), Bereichsleiterin der Altenhilfe der HStL informiert über Schwerpunkte des Programms „Pflege vor Ort“: Das hat zum Ziel, Angehörige zu unterstützen und zu entlasten. Das Programm wird in Kooperation mit Kommunen umgesetzt.

Carla Kniestedt, gleichzeitig Mitglied im Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz, sagte zum Anlass des Besuches: Alle Themen rund um die Pflege sind mir äußerst wichtig. Als Politikerin will ich meine Möglichkeiten zur Verbesserung der Bedingungen für die Menschen, die Pflege brauchen und für diejenigen, die sie geben, nutzen. Meine ganz persönlichen Erfahrungen und Gespräche, wie das mit den Mitarbeitenden der Stiftung Lobetal, motivieren mich dabei sehr. Klar ist: Es braucht eine auskömmliche Finanzierung. Die steigenden Eigenanteile landen bei den betroffenen Pflegebedürftigen, deren Renten in vielen Fällen nicht auskömmlich sind. Da ist der Weg zum Sozialamt vorgezeichnet. Das muss anders werden, und dafür setze ich mich ein.“

Im „Aufwind“ sind verschiedene niedrigschwellige Angebote für Seniorinnen und Senioren, die Begegnung im Rahmen der Alltagsunterstützenden Angebote ermöglichen und die Umsetzung von „Pflege vor Ort“ vereint.

Am 1.Juli 2021 wurde die Begegnungsstätte „Aufwind“ von der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal von der Stadtkirchengemeinde Eberswalde übernommen. Lobetal und die Kirchengemeinde sind seit Jahrzehnten im diakonischen Selbstverständnis und aktiven Miteinander eng verbunden.

Das Programm Pflege vor Ort wurde vom Land Brandenburg initiiert, um Kommunen zu unterstützen, sich mit Themen rund um das Alter auseinanderzusetzen. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit sozialen Trägern, die diese Aufgabe im Auftrag der Kommune übernehmen. Die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal hat mit sechs Kommunen Kooperationen geschlossen, drei weitere sind geplant.  Inhaltlich ist „Pflege vor Ort“ modular konzipiert, so dass es variabel, vor allem bedarfsentsprechend etabliert werden kann.

Schwerpunkte des Programms „Pflege vor Ort“ ist die Unterstützung und Entlastung pflegender Angehöriger, die Unterstützung bei der Gestaltung altersgerechter Sozialräume sowie die Verbesserung der Arbeits- und Ausbildungsbedingungen in der Pflege. „Die Angebote werden gut angenommen“, berichtet Katja Möhlhenrich-Krüger, Bereichsleiterin Altenhilfe bei der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal. „Es geht darum, die Angehörigen zu stärken. Ihnen Wissen und Kenntnisse zu vermitteln und auch, sie zu vernetzen. Jeder von uns kann in die Situation gelangen, einen Angehörigen zu versorgen oder pflegerische Hilfen zu benötigen. “

Dabei gilt die Begegnungs- und Beratungsstätte „Aufwind“ als Keimzelle für das Programm „Pflege vor Ort“. Dort werden seit über 25 Jahren Angebote und kleinere Veranstaltungen durchgeführt. Der Zulauf ist rege und das Angebot verbreitet sich hauptsächlich durch sogenannte Mund-zu-Mund-Propaganda und aufgrund der Bekanntheit im Quartier.

Wichtig ist auch, die Teilhabe für Menschen mit Pflegebedarf zu stärken und zu erhalten. Soziale Kontakte zu ermöglichen und zu pflegen, sich mit vorhandenen Kompetenzen und Ressourcen in ortsnahe Projekte einbringen, Wertschätzung erfahren - dies sind wesentliche Aspekte für die psychische Gesundheit und Stabilisierung der Pflegesituation.

Wohnortnah und an den Bedarfen orientiert, dienen die Angebote in allen Kommunen der gesellschaftlichen Teilhabe und beugen einer Isolation im Alter vor. Der Erfahrungsaustausch zu lebenspraktischen Fragen und pflegerischen Themen schaffen Begegnung und Verbindungen zu Gleichgesinnten Regelmäßige Freizeitaktivitäten und Ausflüge vermitteln Lebensfreude vertiefen die Kontakte.

Carla Kniestedt abschließend: „Professionelle Strukturen der ambulanten Versorgung, noch bevor es eine pflegerische Versorgung braucht, müssen wir weiterentwickeln und stärken. Das wird jedoch nicht ausreichen. Es braucht die gesellschaftliche Aufmerksamkeit und zivilgesellschaftliche Strukturen. Dabei trägt jede und jeder Verantwortung.“

Infos und mehr:

Begegnungs- und Beratungsstätte „Aufwind“
Eisenbahnstraße 84
16225 Eberswalde

Telefon: 03334/ 205955
Mobil: 0151/ 22363576
E-Mail: 

10.08.22/JK
Foto: © Wolfgang Kern