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Aufwind für die Pflege. Ministerin Nonnemacher besucht Begegnungsstätte in Eberswalde.

Brandenburgs Sozialministerin Ursula Nonnemacher ist derzeit landesweit auf „Pflege-vor-Ort-Tour" Sommertour und schaute am 18. Juli in Eberswalde beim Projekt „Aufwind“ vorbei. Die Begegnungsstätte wurde im letzten Jahr von der Stadtkirchengemeinde Eberswalde an die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal abgegeben. Seitdem ist einiges passiert. Die Angebote der Begegnungsstätte gehen in „Aufwind Begegnung“ auf. Diese Facette bietet Angebote für pflegende Angehörige wie Themenabende oder Letzte Hilfe Kurse. „Aufwind vor Ort - Begleitung & Beratung“ setzt das Programm „Pflege vor Ort“ um. Die entsprechende Förderrichtlinie ist Bestandteil des Paktes für Pflege und wurde vom Land Brandenburg initiiert, um Kommunen zu unterstützen, sich mit Themen rund um das Alter auseinanderzusetzen. Dazu zählen Demenz, Begleitung von pflegenden Angehörigen, Seniorenarbeit, Aufbau von Nachbarschaftsstrukturen, Sensibilisierung von kommunaler Verwaltung und Akteuren, die mit der Personengruppe in Berührung kommt. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit sozialen Trägern, die diese Aufgabe im Auftrag der Kommune übernehmen.

Mit dabei vl.: Götz Herrmann, Bürgermeister Eberswalde, Martin Wulff, Geschäftsführer Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, Ursula Nonnemacher, Sozialministerin Land Brandenburg, Katja Möhlhenrich-Krüger, Bereichsleiterin Altenhilfe, Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, Daniel Kurth, Landrat Landkreis Barnim.

„Ziel aller Maßnahmen ist es, älteren und pflegedürftigen Menschen ein selbstbestimmtes Leben in ihrem vertrauten Wohnumfeld und qualifizierte gute Pflege zu gewährleisten sowie ihnen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen“, betonte Brandenburgs Sozialministerin Ursula Nonnemacher. Sie freut sich über die guten Ergebnisse in Eberswalde und an vielen weiteren Kommunen. Das Konzept, die Pflege vor Ort zu stärken und nachhaltig zu gestalten, gehe auf. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen vor allem im ländlichen Raum sollen entlastet, Beratungsstrukturen ausgebaut und die Fachkräftesicherung in der Pflege durch attraktive Ausbildungs- und Beschäftigungsbedingungen gefördert werden. Schwerpunkte dabei: die Unterstützung und Entlastung pflegender Angehöriger, die Unterstützung bei der Gestaltung altersgerechter Sozialräume sowie die Verbesserung der Arbeits- und Ausbildungsbedingungen in der Pflege. Die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal hat bisher mit sechs Kommunen Kooperationen geschlossen, zwei weitere Kooperationen stehen kurz vor dem Start. 

„Wir können nur positive Rückmeldungen geben“, sagt Katja Möhlhenrich-Krüger, Bereichsleiterin Altenhilfe bei der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal. Die Angebote werden gut angenommen. Knapp 280.000 Euro Förderung sind über das Projekt bereits in den Barnim geflossen. Die Begegnungsstätte „Aufwind“ konnte dadurch Kurse für pflegende Angehörige von Demenzkranken, Schlaganfallpatienten oder Parkinson-Erkrankten anbieten. „Es geht darum, die Angehörigen zu stärken. Ihnen Wissen und Kenntnisse zu vermitteln und auch, sie zu vernetzen“, erklärt Katja Möhlhenrich-Krüger. In dem Zusammenhang komme Begegnungsstätten wie dem Aufwind eine große Bedeutung zu. Dazu wurden Strukturen und Angebote des „Aufwind“ weiter ausgebaut. Zu Angeboten wie Gedächtnistraining, Gymnastikgruppe, Kartenspiel-Runde, Seniorengruppe 55+ und Trauergruppe komme jetzt die Akquise, Schulung und Begleitung von Pflege- und Demenzlotsen hinzu. Hier soll im Besonderen die Sensibilisierung und niedrigschwellige Unterstützung etabliert und gefördert werden. Beispielsweise durch Beratungen zu Pflegeangeboten, zur Eigenständigkeit der Patienten oder zu spezialisierten Beratungsangeboten.

Pflege für ältere Menschen habe nur eine Zukunft, wenn wir Angehörige und zivilgesellschaftliche Strukturen stärken. Darin sind sich Land, Landkreis, Kommune und Stiftung einig. Dabei seien die beiden Pfeiler Entlastung und Stärkung von Angehörigen über das Jahr 2023 abzusichern. Hoffnung macht die Ministerin. Es werde ernsthaft darüber gesprochen. 

20.07.22 / JK