Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung
Am 5. Mai heißt es: „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel“
Am 5. Mai findet der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. Thema ist: Leben ohne Barrieren. Auch in Lobetal und Basdorf finden dazu Aktionen statt.
Lobetal:
In Lobetal beginnen diese um 14:30 Uhr auf dem Dorfplatz. Ein Aktionsstand informiert über Barrierefreiheit. Mitarbeitende und Bewohnerinnen, Bewohner laden zum Gespräch ein. „Wir machen uns gemeinsam für eine inklusive Gesellschaft ohne Barrieren stark und zeigen, dass es an vielen Stellen immer noch Barrieren gibt, die unsere Lebensqualität einschränken“ sagt der Lobetaler Volker Wittig, der als Rollstuhlfahrer auf einen barrierefreien öffentlichen Personennahverkehr angewiesen ist.
Um 16 Uhr setzt sich dann ein Protestzug auf den Weg. Menschen mit Einschränkungen werden durch Lobetal ziehen und die vorhandenen Straßenschilder mit alternativen, selbst hergestellten, verständlichen Straßenschildern überkleben.
Es werden dann Straßenbeschilderungen zu sehen sein, die für lesende Menschen eine Herausforderung darstellen, für nicht lesende Menschen aber sehr gut verständlich sind.
„Mit dieser Aktion zeigen wir, dass die Beschilderung in Lobetal, aber auch an anderen Orten, nicht für alle Menschen verständlich und hilfreich ist“, informiert Danielle Villain. Sie ist Assistentin für Menschen mit Beeinträchtigung im Haus Bethel. Für viele Menschen sei dies eine Barriere, eine Teilhabeinschränkung.
So wollen sich die Akteurinnen und Akteure für eine barrierefreie und inklusive Zukunft in Lobetal einsetzen und für dieses wichtige Thema sensibilisieren.
Basdorf/Wandlitz:
Auch in Basdorf vor dem Kontaktladen THEO in der Theodor Fontane Straße 6 ist die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal mit einem Aktionsstand vertreten. Hier gibt es die Möglichkeit mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren ins Gespräch zu kommen, auf Barrieren aufmerksam zu machen und sich auszutauschen, wie der gemeinsame Raum innerhalb der Nachbarschaft von allen belebt und genutzt werden kann. Ein Selbsterfahrungsparcours lädt Passantinnen und Passanten dazu ein, die Umgebung selbst einmal „mit anderen Augen“ wahrzunehmen und auf mögliche Barrieren und Hindernisse zu überprüfen.
Gemeinsam Barrieren sichtbar machen und abbauen
In den letzten drei Jahrzehnten hat sich beim Thema Inklusion zwar schon viel getan, aber in vielen Teilbereichen gibt es nach wie vor großen Handlungsbedarf. Deshalb steht die vielfach noch fehlende Barrierefreiheit in diesem Jahr im Fokus des Protesttages. Mit dem Motto „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel“ soll sie in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Jede Barriere verhindert die gesellschaftliche Teilhabe und individuelle Mobilität von Menschen mit Behinderung.
Im Aktionszeitraum vom 23.04. bis 08.05.2022 finden jedes Jahr deutschlandweit mehr als 600 verschiedene Aktionen und Projekte statt. Koordiniert werden diese von Aktion Mensch. Sprecherin der Aktion Mensch Christiana Marx erläutert: „Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Themen Barrierefreiheit und Mobilität ist enorm wichtig: Denn Menschen, die selbst keine Behinderung haben, sind viele Barrieren oft gar nicht bewusst. Egal, ob es um Hindernisse im Öffentlichen Personennahverkehr oder in der individuellen Mobilität geht. Das ist aber die Voraussetzung dafür, dass sich in der Gesellschaft etwas bewegt und die Politik zum Handeln aufgefordert wird.“ Die Aktion Mensch möchte die Teilhabechancen für Menschen mit Behinderung spürbar verbessern und unterstützt die Aktivitäten zum Protesttag. Sie koordiniert das Engagement und stellt Förder- sowie Aktionsmittel zur Verfügung.
Über die Aktion Mensch e.V.:
Die Aktion Mensch ist die größte private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 hat sie mehr als fünf Milliarden Euro an soziale Projekte weitergegeben. Ziel der Aktion Mensch ist, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen zu verbessern und das selbstverständliche Miteinander in der Gesellschaft zu fördern. Mit den Einnahmen aus ihrer Lotterie unterstützt die Aktion Mensch jeden Monat bis zu 1.000 Projekte. Möglich machen dies rund vier Millionen Lotterieteilnehmer*innen. Zu den Mitgliedern gehören: ZDF, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Paritätischer Gesamtverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Seit Anfang 2014 ist Rudi Cerne ehrenamtlicher Botschafter der Aktion Mensch.
Infos zu Aktion Mensch e.V.: www.aktion-mensch.de
03.05.2022 / JK