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Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Lobetal

In Alt-Lobetal erinnert der geometrische Stein an die Hinrichtung mutmaßlich homosexueller Männer.

Am 13. April 1942 wurden aus verschiedenen Einrichtungen der damaligen Hoffnungstaler Anstalten Lobetal 13 Menschen jüdischer Herkunft in das Warschauer Getto deportiert. Niemand überlebte. Einige jüdische Menschen konnten vom damaligen Anstaltsleiter Paul Gerhard Braune und eingeweihten Mitarbeitenden versteckt und vor dem sicheren Tod bewahrt werden. 1943 holte die Gestapo mehrere mutmaßlich homosexuelle Männer ab, von denen viele zu Zuchthausstrafen verurteilt und vier am 7. September 1943 in Berlin-Plötzensee ermordet wurden. An diese Opfer des Nationalsozialismus erinnern in Lobetal zwei Denkmale. Hervorzuheben ist der Einsatz Paul Braunes gegen die Morde an kranken und behinderten Menschen in der sogenannten Euthanasie. Er protestierte mit einer an Adolf Hitler gerichteten Denkschrift und konnte den Abtransport von Bewohnerinnen aus dem „Heim Gottesschutz“ in Erkner verhindern.

Der Stein vor der Kirche verzeichnet die Namen der deportierten und zu Tode gekommenen Menschen jüdischer Herkunft.

Fotos: © Wolfgang Kern

26.01.2022