Inklusiver Start: Erster Spatenstich für Lobetaler Ei in Lübben
„Es wurde höchste Zeit, dass wir heute diesen Moment erleben“, begrüßte Martin Wulff, Geschäftsführer der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, die rund 50 Gäste, die am 13. September zum feierlichen Spatenstich für das inklusive Wohnhaus in die Lindenstraße 1 gekommen sind.
Tatsächlich: Seit dem Übergang des „Fachbereichs Sozialpsychiatrische Rehabilitation“ der Asklepioskliniken in Lübben zur Hoffnungstaler Stiftung Lobetal sind vier Jahre vergangen. Schon damals stand fest: Die Männer und Frauen, die im Heim in der Luckauer Straße zum Teil schon jahrzehntelang leben, sollen, sobald als möglich selbstständig als Mieterinnen und Mieter leben können.
Nun sind die Bagger angerückt und das Gelände wird für den Bau vorbereitet. Zeit für den ersten Spatenstich. Nachbarn, Firmen, Lübbens Bürgermeister, einige Stadtverordnete und Abgeordnete des Bundestages sowie die künftigen Mieterinnen und Mieter sind zahlreich erschienen. Darunter auch Brigitte Reschke. Sie trägt in einem Gedicht vor, wie sie sich das Leben in ihrer künftigen Wohnung vorstellt: „Ein, Kühlschrank, ein Fernseher, ein Tisch und ein Bett, auch noch ein Stuhl, das wäre nett. Die kommen dann in mein Zimmer rein. Ich mach es mir gemütlich und das wird fein. Ich kann dann kochen, was immer mir schmeckt. Ein Rührei mit Schinken oder ein Süppchen mit vielen Sachen werde ich mir dann zu Mittag machen. Ich habe auch ein Bad für mich ganz allein. Das wird so köstlich, das wird so fein.“
Die besondere Form des Gebäudes regte die Fantasie an. Martin Wulff war nicht der Einzige, der die Ellipse in Verbindung mit dem Lobetaler Ei ins Spiel brachte. Auch Harald Lehmann, Leiter des Sozialamts Dahme-Spreewald, hatte sofort diesen Gedanken. Natürlich durfte dabei der Hinweis auf das Lobetaler Bio - Ei nicht fehlen, das neueste Produkt der Hoffnungstaler Werkstätten. In hart gekochter Form konnte es dann hinterher verzehrt werden.
Die Architektur des Hauses ist auf die Bedürfnisse der zukünftigen Mieterinnen und Mieter zugeschnitten. Das Haus ist barrierefrei gestaltet und verfügt zudem über vier rollstuhlgerechte Appartements. Darüber entstehen im Staffelgeschoss vier 2 bzw. 3-Raumwohnungen mit großzügigen Dachterrassen zur freien Vermietung. Insgesamt verfügt es über 30 Wohneinheiten.
Verbaut werden fünf Millionen Euro. Rund 600.000 Euro sind Fördermittel der Investitionsbank des Landes Brandenburg, weitere Mittel stammen aus Spenden der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und aus Eigenmitteln der Stiftung sowie aus dem öffentlichen Bereich.
Schon in gut einem Jahr soll der Einzug sein. Bis dahin gilt, was Brigitte Reschke am Ende des Gedichtes zum Besten bringt: „Jetzt müssen wir noch ein bisschen warten. Und sitzen vorm Haus 10 (gemeint ist die Luckauer Straße) in unserem Garten. Wir sprechen zusammen vom neuen Haus und malen uns unsere Zukunft aus."
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17.09.2021