Neues aus der Lobetaler Landwirtschaft: Ein Kalb, das d(m)einen Namen trägt…
„Ich habe mich daran erinnert, dass früher die Kühe Namen trugen und habe mich gefragt: Warum sollte das nicht auch bei uns möglich sein?“ erzählt Karin Bartz. „Und genau damit haben wir in der Lobetaler Landwirtschaft seit Januar 2020 begonnen.“ Dabei vergeben werden die Namen der Kälber alphabetisch vergeben. In ca. zweieinhalb Jahren werden dann diese Tiere selber Kälber gebären. Der Anfangsbuchstaben ihres Namens nimmt den der Mutterkuh auf. Das heißt, dass das Färsenkalb von Lucie, später dann eventuell den Namen Linda oder Laura erhält.
„Tiere sind Geschöpfe Gottes und nicht nur anonyme Nummern. Mit den Namen möchte ich das zum Ausdruck bringen. Schließlich bauen wir zu den Tieren auch persönliche Beziehungen auf“, betont Karin Bartz. Noch etwas ist ihr wichtig: Sie möchte auch an die Bedeutung der Landwirtschaft in der Stiftung erinnern: „Mir geht es darum, die Landwirtschaft erlebbar zu machen und bekannter zu machen.“ Schließlich gehe die Landwirtschaft auf die Gründerzeit zurück und war zentrales Aufgabenfeld seit Beginn der Arbeit mit den Obdachlosen, die Bodelschwingh aus Berlin nach Lobetal gebracht hat. Darauf ist sie wirklich stolz. „Ohne Landwirtschaft wäre das Konzept von Friedrich von Bodelschwingh nicht aufgegangen.“
Jetzt lädt sie Lobetaler ein, beim Vergeben der Namen an die Kälber mitzumachen. „Vielleicht haben die Gruppen in den Häusern, Klientinnen und Klienten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Bewohnerinnen und Bewohner Lust, sich einen Namen für die Kälber auszudenken oder an einen lieben Menschen zu verschenken und dabei noch etwas Werbung für die Landwirtschaft zu machen.“ Dazu gibt es ein Namenszertifikat mit dem Bild des Kalbes, dem Geburtstag und dem Namen, der vergeben wurde. Mit 30 Euro Aufwandsentschädigung ist man dabei. Und wer möchte, kann auch immer wieder in der Landwirtschaft vorbeischauen. „Man kann dabei lernen, wie sich das Kalb zu einer Kuh entwickelt und die wertvolle Milch für den besonders leckeren Lobetaler Bio Joghurt gibt“, macht Karin Bartz neugierig.
15.12.2020
JK