„Sie sind mitten im Herz des Glaubens“ Leiter Verpflegung und Leiter Landwirtschaft eingeführt
Umgeben von 600 PS sowie dem Flair und Geruch von Landwirtschaft fand am vergangenen Freitag, den 10. Juli, die Einführung von Andreas Stumpe zum Leiter Verpflegung und Tobias Böttcher zum Leiter Landwirtschaft statt. Auch war das Muhen der Kühe vom nahe gelegenen Stall bisweilen zu hören. Strohballen und mit Blumen bestückte Milchkannen schafften eine rustikale Atmosphäre.
In der Tat: Zwei große Traktoren der Marke Fendt und ein Mähdrescher aus dem Hause Claas flankierten die Veranstaltung. Sie fand in der Remise des Landwirtschaftshofes statt, in dem die Geräte normalerweise ihren Platz haben. Die Einführung fand im Rahmen eines Gottesdienstes statt, der eigentlich auf dem freien Felde stattfinden sollte. Doch das Wetter war zuvor regnerisch. So zog man kurz entschlossen um. Eine gute Entscheidung, wie sich zeigte.
Pastorin Andrea Wagner-Pinggéra führte ein: „Sie beide haben mit der Schöpfung zu tun. Man kann auch sagen: Sie haben mit der Erde zu tun. Mit dem, was die Erde hervorbringt. Mit der Kreatur - mit Pflanzen und Tieren. Und schließlich mit dem, was Menschen daraus machen.“
Für beide gelte gleichermaßen nachhaltig zu wirtschaften. Für den Landwirt heiße dies, das Land sorgsam zu bebauen. „Es ist ein beständiges Nehmen und Geben, Geben und Nehmen“, so Pastorin Wagner-Pinggéra. In der Verpflegung gehe es darum das zu achten, was die Erde hervorbringt, und zu verstehen, dass es Dinge sind, die den Menschen am Leben erhalten und Freude bereitet.
„Für mich liegt tatsächlich der Schlüssel für nachhaltiges Wirtschaften in der Achtung, dem Respekt vor dem, was die Erde, die gute Schöpfung Gottes, hervorbringt“, betont Frau Wagner-Pinggéra in ihrer Predigt. Sie schließt mit den Worten: „Mit dem, was Sie beide tun, was Ihre Aufgaben sind, sind Sie mitten in dem, wovon die Bibel erzählt, sind Sie mitten im Herz unseres Glaubens. Der ganz praktisch und erdennah ist. Der Natur und Kultur verbindet. Der aus dem Respekt vor den Gütern der Erde und dem Staunen über die Güte Gottes lebt. Gott zur Ehre, den Menschen zum Leben und zur Freude.“
Eigentlich hätte die Einführung schon ein paar Monate früher stattfinden sollen. Aus Corona-Gründen musste diese, wie vieles andere, verschoben werden. Andreas Stumpe ist seit Januar 2019 in der Stiftung tätig, Tobias Böttcher leitet seit Januar 2020 die Landwirtschaft.
Susanne Bauer, Bereichsleiterin Arbeit, blickte bei beiden auf viele Projekte und gute Entwicklungen, die seit dieser Zeit in Gang gekommen sind. So wurden die Logiken des Bundesteilhabegesetzes bei der Verpflegung integriert. Die Planung eines ansprechenden Gastraums im Bonhoeffer-Haus vorangetrieben und - ein Herzensanliegen von Susannen Bauer - die ökologischen Gesichtspunkte in der Produktion kommen in den Blick. Nicht zu vergessen, dass die Herausforderungen durch die COVID-19 Pandemie gemeistert wurden. „Die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner war stets gesichert, so Frau Bauer. Nicht weniger dynamisch sei die Situation in der Landwirtschaft. Mit neuer Technik kann nun effizienter gearbeitet werden. Weitere Flächen werden das Verhältnis im Zukauf von Futtermitteln und dem Anbau von eigenem Futter deutlich günstiger gestalten. Die Tatsache, dass Kühe nun Namen statt Nummern tragen sei ein Zeichen für Respekt im Umgang mit der Natur.
Martin Wulff, Geschäftsführer der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal empfindet, dass die Landwirtschaft zur DNA der Hoffnungstaler Stiftung gehört. Sie trage sehr zur Kultur bei und schaffe das Bewusstsein, dass alles durch Gottes Hand geht und den Menschen geschenkt werde. Deshalb sei man immer gerne bereit, durch Investitionen, wie jetzt gerade in den Maschinenpark, deren Zukunft zu sichern und Perspektiven zu geben. Das gleiche treffe auch für den Bereich der Verpflegung zu. Dort habe man in den vergangenen Jahren viele neue Möglichkeiten geschaffen.
„Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn, drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm, dankt und hofft auf ihn!“ So heißt es in dem Lied „Wir pflügen und wir streuen“, das die Einführung begleitet hat. Der Geist des Liedes spannte sich wie ein Schirm über diesen Tag. Und ganz sicherlich klingt es noch bei vielen über den Tag hinaus nach.
15.07.2020