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Aushilfe in schwierigen Zeiten - statt Schulbank drücken, Wäsche legen

Tobias Krüger, Jakob Wieske und Paul Specht hätten in den Tagen vor den Osterferien die Schulbank gedrückt und die letzten Instruktionen für das Abitur entgegen genommen. Üblicherweise besuchen sie das Paulus-Praetorius-Gymnasium bzw. das Barnim-Gymnasium Bernau.

Jakob Wieske, Tobias Krüger und Paul Specht tauschen die Schulbank gegen einen Aushilfsjob in der Wäscherei des Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge. Das ist in diesen Tagen eine großartige Unterstützung.

Doch in Zeiten von Corona findet seit drei Wochen kein Unterricht mehr an den Schulen statt. Und den ganzen Tag sich aufs Abitur vorzubereiten? Das braucht es nicht. So kam die Idee, sich bei der Wäscherei des Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge / Betriebsteil in Lobetal zu bewerben.

“Für uns ist es eine willkommene Abwechslung, und wir können ein wenig unser Taschengeld aufzubessern“, sagt Tobias Krüger. Jetzt wird eben Wäsche gefaltet, zweimal die Woche, sechs Stunden täglich.

Und für die Wäscherei ist es existenzsichernd. „Wir können jetzt jede Hand in unserer Wäscherei gebrauchen“, informiert Wäschereileiter Reiner Pohl. Fünf polnische Arbeitskräfte seien aufgrund der Ausgangsbestimmungen in Polen nicht verfügbar. Und aufgrund der Schließung der Werkstätten für Menschen mit Behinderung fehlen derzeit weitere elf Beschäftigte. „Dass die Jungs da sind, ist für uns mehr als nur Aushilfe. Es ist eine wertvolle Unterstützung. So können wir den Betrieb aufrecht erhalten.“

Spätestens am 20. April ist jedoch Schluss mit dem Arbeitseinsatz. Dann beginnen die Abiturprüfungen in Physik, Mathe, Englisch oder Politische Bildung. Die Drei sehen das recht gelassen. Eher im Blick ist, was danach kommt. Das Bewerbungs- und Auswahlverfahren für eine Ausbildung als Tischler oder Konstruktionsmechaniker sind für Tobias und Jakob erst einmal verschoben. Am ehesten kann Paul damit rechnen, dass es pünktlich losgeht. Er will zur Bundeswehr. Start ist im September.