„Tier macht dem Herze wol“ - Tiergestützte Arbeit in den Wohnstätten Reichenwalde
Die Betreuung von Tieren spielte schon in der frühen Geschichte der Einrichtung eine große Rolle. Feste Bewohnergruppen haben die Arbeit unter Anleitung eines Mitarbeiters im Kuhstall und Kälberstall geleistet, ebenso im Schweinestall und bei der Aufzucht von Jungtieren. Die Feldarbeit wurde wesentlich durch zwei Pferdegespanne unterstützt, diese wurden von den Bewohnern selbst gefahren und gepflegt. Die intensive Tierhaltung wurde mit sehr viel Liebe, Zuwendung und in Verantwortung zum Tier bis Anfang der 90ziger Jahre ausgeführt.
Zwar wurde die landwirtschaftliche Tierhaltung aufgegeben, doch einige Tiere sind bis heute geblieben. So gehören zum Beispiel Pferde zum festen Bild der Einrichtung. Das Tageszentrum der Wohnstätte möchte die Tiere wieder intensiver in die Arbeit mit einbinden und dabei ihre motivierende Anwesenheit für die Bereiche Gesunderhaltung und Beziehungsarbeit nutzen. Dafür wurden die Voraussetzungen geschaffen, wie die Anschaffung von Materialien und eine konzeptionelle Anpassung, aber auch die Vorbereitung der Tiere und das Heranführen der Mitarbeiter waren wichtig für die professionelle Einbindung der tiergestützten Arbeit.
Das Angebot wird von den Bewohnern gut angenommen. Die Tätigkeiten und die intensive Zuwendung der Tiere gegenüber den Menschen tragen zum Wohlbefinden und einer gesteigerten Lebensqualität bei. Auch das Überwinden von Ängsten und Barrieren spielen dabei eine wichtige Rolle. Durch deren Bewältigung und die Übernahme von Verantwortlichkeiten werden die Selbstwirksamkeit und das Selbstbewusstsein der Menschen gestärkt.
„Das Tier macht dem Herze wol“ (Minnesänger Walther von der Vogelweide), ist seit jeher bekannt und so möchten auch wir uns weiterhin mit viel Liebe, Zuwendung und Verantwortung der Mensch-Tier-Beziehung widmen und dabei die zahlreichen positiven Perspektiven für die hier lebenden Menschen erhalten.
Madeleine Larsen