„Wir sind gemeinsam auf dem Weg“
Barnimer Landrat Daniel Kurth und Britta Stark, Präsidentin des Brandenburger Landtages, auf Informationstour in der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal
Am 5. November informierte sich Landrat Daniel Kurth über die Arbeitsfelder der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal im Landkreis Barnim. „Wir sind mit dem Landkreis Barnim traditionell eng verbunden“, betonte Geschäftsführer Martin Wulff in seiner Begrüßung. Immerhin hat die Stiftung seit fast 114 Jahren ihren Sitz in Lobetal.
Aktuell bietet die Stiftung im Landkreis Hunderte von Plätzen in der Eingliederungshilfe, der Jugend- und Suchthilfe sowie in der Altenhilfe, hinzu kommen ambulante Angebote, Kitas, die Werkstätten sowie die Ausbildung in sozialen Berufen mit 500 Schulplätzen. Dabei hat die Stiftung in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Entwicklung vorzuweisen. Waren es in 2015 noch 1848 Beschäftigte, so sind es im aktuellen Jahr 2694. Hinzu kommen 720 Beschäftigte in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung.
„Uns geht es dabei nicht um Größe, sondern darum, was wir gemeinsam für Menschen in unserem Landkreis tun können“, sagte Martin Wulff bei der Vorstellung der Arbeitsfelder. Er wies darauf hin, dass es im Verbund und der engen Zusammenarbeit mit den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel möglich sei, im Landkreis zu investieren und neue Angebote zu schaffen. Jüngstes Beispiel seien die geplante Platzzahlerweiterung im Christophorus-Hof in Rüdnitz und der Neubau eines Praxisgebäudes mit Physiotherapie sowie haus- und zahnärztlichen Versorgung in Lobetal, die auch offen für Menschen in der Umgebung ist. Beides ist für das kommende Jahr vorgesehen.
In einem Rundgespräch informierten die Bereichsleiterinnen und Bereichsleiter über die Arbeitsfelder und aktuelle Herausforderungen. Eine enge Zusammenarbeit besteht mit dem Landkreis besteht und der Eingliederungshilfe. Schon seit vielen Jahren wird diese in einer Zielvereinbarung fixiert. Jeannette Pella, Bereichsleiterin der Eingliederungshilfe, sieht in der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes einen Schwerpunkt der Zusammenarbeit im kommenden Jahr. Bereits jetzt finden dazu gemeinsame Weiterbildungen statt. Ludwig Pagel, Geschäftsführer der Hoffnungstaler Werkstätten, berichtet von der steigenden Anzahl von Menschen mit psychischer Erkrankung, die eine Beschäftigung benötigen. Er äußert die Erwartung, dass sich der Landkreis offener für zusätzliche Betreuungskräfte in den Werkstätten zeigt. Einen regen Austausch gab es zur Betreuung älterer Menschen in ländlichen Gebieten: „Wie können die Wegzeiten in der ambulanten Versorgung effizienter organisiert, aber auch die Alltagsbegleitung wie Erledigung von Einkäufen organisiert werden?“ waren die Themen.
Zum Abschluss des Besuchs besichtigten Daniel Kurth und Britta Stark den Christophorus-Hof für suchtkranke Menschen. Sie erhielten dort einen Einblick in den Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner. Neben der Erweiterung um sechs weitere Plätze ist die Feldsteinscheune für ein tagesstrukturierendes Angebot im Blick. Dazu seien jedoch umfangreiche Modernisierungsarbeiten erforderlich, erläutert Ralf Klinghammer, Leiter des Bereichs Suchthilfe.
Belinda Boras, die im Christophorus-Hof lebt, berichtetet, wie sie in Jugendclubs und den umliegenden Schulen Präventionsarbeit leistet. „Es ist natürlich nicht leicht, darüber zu sprechen. Die Schüler sind meist fasziniert und erschrocken, aber auch sehr sensibel“, erzählt Belinda Boras von ihren Erfahrungen mit den Jugendlichen
Insgesamt leben 23 Menschen im Christophorus-Hof. „Wir verstehen uns als Rüdnitzer.“ Darauf legt Aimée Waesche, Leiterin der Einrichtung, großen Wert. Deshalb sei es selbstverständlich, die Nachbarn zum Tag der Offenen Tür, zum monatlichen Verkauf der selbst erstellten kreativen Produkte und zu Festen einzuladen wie bspw. zum Weihnachtsmarkt, der am 8. Dezember stattfindet.
Daniel Kurth ist beeindruckt von dem umfangreichen Engagement der Stiftung. „Ich habe große Hochachtung vor dem, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten. Wir reden über Hunderte von Menschen, die Hilfe erhalten. Jede einzelne Hilfe ist wichtig und wertvoll. In Zeiten, in denen viele nur an sich denken, ist es gut zu wissen, dass es Menschen gibt, die für andere da sind.“
So sieht es auch Britta Stark: „Ich kenne die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal schon seit vielen Jahren. Ich schätze das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere die Vielfalt, die die Stiftung für Menschen bereithält.“
Martin Wulff formuliert treffend, was Landkreis und Stiftung verbindet: „Wir sind gemeinsam auf dem Weg, für Menschen, die Hilfe und Begleitung benötigen.“