Vor dieser Frau kann man sich nur verbeugen: 70-jähriges Einsegnungsjubiläum von Schwester Sophie Herrmann in der Lazarus Diakonie
Am 27. Oktober feierte die Lazarus Diakonie ein außergewöhnliches Jubiläum in der Lazarus-Kapelle: das 70-jährige Einsegnungsjubiläum von Schwester Sophie Herrmann, ein sogenanntes Gnadenjubiläum, wie Hans Bartosch, Pfarrer der Lazarusgemeinde, gleich eingangs betonte.
Schwester Sophie wurde 1954 als Diakonisse eingesegnet. Der Vers aus dem Johannesevangelium Kapitel 1, Vers 12, sollte sie seit diesem Tag begleiten. „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben.“ Pfarrer Bartosch nahm darauf Bezug: „Sie sind ein Gotteskind. Sie haben immer gefragt, was braucht der andere, wie geht es ihm, was kann ihm helfen.“
Schwester Sophie fand ihre Berufung in der Pflege. Als Unterrichts- und Lehrschwester unterrichtete sie junge Menschen in der Pflege und vermittelte ihnen nicht nur fachliches Wissen, sondern auch die Freude und Würde, die dieser Beruf schenken kann. Für sie ist Pflege Ausdruck von Nächstenliebe, von Verantwortung und Respekt gegenüber den Schwächsten in der Gesellschaft. Sie verstand es, den jungen Auszubildenden die Bedeutung der professionellen und zugleich mitfühlenden Pflege näherzubringen und zu zeigen, dass Pflege auch ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Ängste der Patienten erfordert.
Eine prägende Phase waren die Jahre, des geteilten Deutschlands „Hier an der Bernauer Straße waren Sie mittendrin in der Geschichte Deutschland, Und es war gut, dass Sie an diesem Ort waren.“ Sie haben die äußeren und inneren Wunden der Menschen, die auf der Flucht verletzt wurden, versorgt.
Geschäftsführerin Jeannette Pella sagte in ihrer Würdigung: „Sie sind ein Symbol für die Werte der Lazarus Diakonie. Sie haben Brücken gebaut und Menschen, Kulturen und Herzen verbunden.“
Beim anschließenden Empfang erzählte Schwester Sophie, was sie stark gemacht hat. „Für mich war das Gebet immer ein zentraler Bestandteil meines Lebens. Das Gebet hat mir in schwierigen Entscheidungen die Richtung gewiesen.“ Ihr Glaube an Jesus Christus und in Gottes Wirken gab ihr die Stärke, ihren Weg zu gehen und wenn es sein musste auch in herausfordernden Zeiten nicht aufzugeben.
Am Ende der Feier drückte Schwester Sophie ihre tiefe Dankbarkeit gegenüber all jenen aus, die sie auf ihrem Lebensweg begleitet haben: ihrer Familie, ihren Freunden und natürlich der Gemeinschaft der Lazarus Diakonie, die für sie zu einem Zuhause geworden ist. „Unter dem Dach von Lazarus sind wir unter einem Dach des Himmels“, sagte sie. Und strahlt!