Gemeinsame Sache zum Wohl älterer Menschen im Barnim
Landkreis Barnim, Hoffnungstaler Stiftung Lobetal sowie AOK betreiben im Rahmen des Pflegestützpunktes seit April dieses Jahres ein zusätzliches mobiles Beratungsangebot. Dies bietet niedrigschwellig unabhängige und kostenfreie Beratung zu allen Fragen der Pflege und deren Finanzierung. Um im Flächenlandkreis Barnim perspektivisch noch mehr pflegebedürftigen Menschen sowie deren Angehörigen einen niedrigschwelligen Zugang zu ermöglichen.
Vorgestellt bei einem Pressetermin
Bei einem Pressetermins in der Stadt Biesenthal, einer von 13 Anlaufstellen des Beratungsbusses, stellten der Landkreis Barnim und die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal als beteiligte Projektpartner das neue Angebot sowie das Team des Pflegebusses vor und berichteten über erste Erfahrungen zu berichten.
Wie es dazu kam:
Das Konzept zum Aufbau einer mobilen Pflege- und Sozialberatung wurde im Jahr 2022 gemeinsam mit der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal erarbeitet. Ziel ist es, das Beratungsangebot des Pflegestützpunktes künftig in allen Kommunen des Landkreises Barnim anbieten zu können. Die Erweiterung des Beratungsangebotes wird über Zuwendungen im Rahmen der PSP-Richtlinie zur Förderung und Weiterentwicklung von Pflegestützpunkten durch das Land Brandenburg gefördert.
Feste Termin und Standorte in 13 Kommunen
Zusätzlich zu den örtlichen Sprechzeiten in Eberswalde und in Bernau kann die mobile Pflegeberatung zu festen Terminen und Standorten in den Kommunen genutzt werden. Hierfür wurde dem Pflegestützpunkt ein barrierearmer Beratungsbus zur Verfügung gestellt.
Bus hat die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal beigesteuert
Die Anschaffung eines geeigneten Busses erfolgte durch die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal über Spenden. Der Bus wurde bedarfsgerecht ausgebaut und ausgestattet, u.a. mit einer absenkbaren Trittstufe für einen barrierearmen Einstieg, Haltegriffen im Türbereich/Innenbereich, angemessenen Sitzmöglichkeiten für mindestens vier Personen, einem installierten Beratungstisch, einem mobilen Arbeitsplatz mit Internetanschluss bzw. mobiler Datennutzung, einem Drucker zum Ausdruck von Formularen, um schriftliche Zuarbeiten direkt mit der Bürgerin bzw. dem Bürger zu erarbeiten.
Der Landkreis Barnim finanzierte den bedarfsgerechten Ausbau dieses Fahrzeugs über die Fördermittel des Paktes für Pflege und dem erforderlichen Eigenanteil sowie die Ausstattung und die Kosten einer zusätzlichen Personalstelle für die Sozialberatung.
Angebot hilft allen, die durch Pflege betroffen sind
Das Angebot des Pflegestützpunktes richtet sich an Pflegebetroffene, pflegende Angehörige und Menschen im Vorfeld von Pflege und/oder Behinderung. Mit dem mobilen Beratungsangebot können künftig auch Menschen, die aufgrund ihres Alters oder aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sind, den Weg nach Eberswalde oder Bernau zurückzulegen, eine individuelle, kostenfreie und neutrale Pflege- und Sozialberatung erhalten.
Das Team der mobilen Beratung besteht aus Pflegeberater/innen der AOK Pflegekasse und Sozialberater/innen des Landkreises Barnim, die Sie gern informieren und begleiten - von der Antragstellung bis zur Umsetzung der Unterstützungsbedarfe.
Der Pflegestützpunkt handelt als neutraler und unabhängiger Ansprechpartner und unterstützt Sie bei der Suche von Pflegediensten, Anbietern nach Landesrecht oder alternativen Wohnformen sowie bei der Antragstellung Hilfe zur Pflege und zum Schwerbehindertenrecht.
Zum Pflegestützpunkt
Der Pflegestützpunkt Barnim mit Sitz in Eberswalde und einer Zweigstelle in Bernau bei Berlin ist eine neutrale Beratungsstelle für Menschen, die Informationen aus einer Hand rund um das Thema Pflege benötigen. Der Pflegestützpunkt wird durch den Landkreis Barnim gemeinsam mit der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal im Rahmen der Sozialberatung und der AOK Nordost im Rahmen der Pflegeberatung betrieben. Seit nunmehr 12 Jahren hat sich die verlässliche, kompetente und vor Ort verfügbare Beratung zur Bewältigung der Anforderungen, die mit einer häuslichen Pflege verbunden sind, im Paul-Wunderlich-Haus etabliert. Im Jahre 2013 konnte mit der Außensprechstunde in Bernau das Angebot erweitert werden. Die sich stetig verändernden rechtlichen Grundlagen im Rahmen der Pflege- und Sozialleistungen, die Kostensteigerung bei Pflegeangeboten und die vielfältigen Versorgungs- und Wohnformen im Alter, haben den Beratungsbedarf in den vergangenen Jahren deutlich ansteigen lassen.
Im Rahmen dieses Angebotes erhalten Sie Informationen und Unterstützung zu:
· den Leistungen der Pflegeversicherung,
· der Antragstellung zu Pflegeleistungen,
· Leistungen und Antragstellung Hilfe zur Pflege (finanzielle Unterstützung bei niedrigem Einkommen und Vermögen),
· der Antragstellung zur Schwerbehinderung,
· Dienstleistern und Anbietern für Pflege- und Unterstützungsleistungen in Wohnortsnähe.
Darüber hinaus erhalten Sie Informationen zu weiterführenden Beratungsstellen, spezialisierten Schulungsangeboten für Pflegebetroffene, Angehörigengruppen oder auch Selbsthilfegruppen.
Die Statements
Landrat Daniel Kurth: „Mit Blick auf die demographische Entwicklung gewinnt das Thema Pflege immer mehr an Bedeutung. Unsere stationären Beratungsangebote zeigen, dass der Bedarf nach Beratung groß ist. Ich freue mich sehr, dass wir mit der Unterstützung engagierter Projektpartner wie der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, kluger Entscheidungen des Kreistages sowie mit finanzieller Förderung des Landes dazu in der Lage sind, diese Beratungsangebote nun auch in die Fläche des Barnim zu tragen.“
„Wir stehen beim Thema Pflege gerade im ländlichen Raum zunehmend vor Herausforderungen“, bestätigt auch Martin Wulff, Geschäftsführer der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal. Gemeinsam mit dem Landkreis haben wir mit der mobilen Pflegeberatung hierfür jetzt ein sehr zielgerichtetes und niedrigschwelliges Angebot geschaffen. Ich hoffe, dass wir damit möglichst viele Menschen auch in den infrastrukturschwachen Regionen des Landkreises erreichen.“
Katja Möhlhenrich-Krüger, Bereichsleiterin Altenhilfe bei der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal: „Neben der reinen Beratung zu verschiedenen Pflegeangeboten besteht auch ein großer Bedarf an Sozialberatung, also den Angeboten und Leistungen der Pflegekassen, die für viele Menschen eine Inanspruchnahme von Pflegeangeboten überhaupt erst möglich machen. Auch das leistet der Pflegestützpunkt sowie nun auch über das mobile Beratungsangebot. Unser Dank gilt in diesem Zusammenhang auch der AOK, die als weiterer Träger des Pflegestützpunktes aktiv ist und auch die mobile Pflegeberatung unterstützt.“
Carsten Bruch, Bürgermeister der Stadt Biesenthal: „Als Kommune sind wir seit etwa zwei Jahren im Pakt für Pflege sehr aktiv. In den verschiedenen Projekten sehen auch wir sehr deutlich, dass der Bedarf an Beratung beim Thema Pflege sehr groß ist. Wir freuen uns sehr über das neue Angebot der mobilen Pflegeberatung, das aus unserer Sicht genau das richtige Angebot ist, um diesem Bedarf in der Fläche gerecht zu werden.“
Robert Bachmann
Pressesprecher Landkreis Barnim